Paul Preciado

Paul B. Preciado ist ein spanischer Forscher, Kurator und Schriftsteller, geboren am 11. September 1970 in Burgos. Bekannt wurde er insbesondere durch sein 2008 erschienenes Buch „Testo Junkie: Sex, Drugs and Biopolitics“. Ursprünglich als Beatriz Preciado bekannt, nahm er 2015 den Namen Paul B. Preciado an und identifiziert sich seitdem in der männlichen Form.

Preciado studierte mit einem Fulbright-Stipendium an der New School for Social Research in New York und promovierte in Architekturtheorie an der Princeton University. Seine Arbeiten umfassen eine breite Palette von Themen, darunter feministische, queere, transgender und pro-sex Bewegungen, sowie die Theoretisierung der Aufhebung der Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Er ist bekannt für seine kritischen Auseinandersetzungen mit Geschlecht, Sexualität und Körperpolitik in der modernen Gesellschaft.

Preciado arbeitete als assoziierter Forscher am Tanzforschungszentrum der Universität Paris-VIII und leitete das Projekt „Gender Technologies“ am Museum für zeitgenössische Kunst in Barcelona. Er ist auch für seine Arbeit als Berater und Ausstellungskurator mit dem Reina Sofia Museum in Madrid bekannt.

In seinen Schriften und durch persönliche Erfahrungen hinterfragt Preciado die Anwendungen und das Potenzial neuer Körpertechnologien, wie Hormone und plastische Chirurgie, zur Subversion des Geschlechtssystems. Sein „Kontrasexuelles Manifest“ und „Testo Junkie“ sind Schlüsseltexte, die die Grenzen von Geschlecht, Sexualität und Identität erforschen und herausfordern. Preciado definiert Kontrasexualität als eine Theorie des Körpers, die außerhalb des Gegensatzes zwischen männlich und weiblich liegt und Sexualität als eine Technologie betrachtet.

Paul B. Preciado ist eine einflussreiche Figur im Bereich der Gender Studies und der zeitgenössischen Philosophie, dessen Arbeit weiterhin die Debatte über Geschlecht, Sexualität und Körperpolitik beeinflusst.